Besondere Ereignisse
Bienenfutterautomat
Hilfe für hungrige Insekten
Der Waiblinger Imkerverein weiht seinen Bienenfutterautomaten ein
Im Frühjahr ist der Tisch für Wildbienen, Honigbienen und andere Insekten meist reich gedeckt. Winterlinge, Krokusse, Weiden, Kornelkirschen und andere zeitig blühende Pflanzen sorgen für den ersten Nektar und eiweißreichen Pollen. Nach der im Remstal meist reichlich Insektennahrung liefernden Obstblüte ist für die emsigen Bestäuber überraschenderweise jedoch oft Schmalhans der Küchenmeister. Beim Ausgleich dieser sogenannten Trachtlücke spielen Hausgärten, Parks, Kleingärten und sogar Balkone eine wichtige Rolle.
Um sich das speziell für den Siedlungsbereich konzipierte Saatgut dafür zu besorgen, können Blumenfreunde ab sofort dem Alvarium, dem Bieneninformationshaus in der Waiblinger Talaue, einen Besuch abstatten. Dort, nur wenige Schritte vom Waiblinger Hallenbad entfernt, haben Rolf A. Mayer und Thomas Lorenz jetzt einen Bienenfutterautomat der besonderen Art installiert. „Ein ehemaliger Kaugummiautomat wurde in liebevoller Handarbeit aufgearbeitet“, sagt Rolf A. Mayer, der ebenso wie Thomas Lorenz Vorstandsmitglied des Bezirksimkervereins Waiblingen und Umgebung ist. Der in leuchtendem Gelb erstrahlende Automat enthält runde Kapseln, in denen eine insektenfreundliche Samenmischung enthalten ist. Nach Einwurf von 50 Cent können die Kapseln aus dem Automaten entnommen werden. „Wir geben das Saatgut zum Selbstkostenpreis ab und haben den Bienenfutterautomaten aus der Vereinskasse finanziert, weil wir das für eine sinnvolle Möglichkeit des aktiven Naturschutzes halten“, sagt Rolf A. Mayer. „So kann jeder den Bienen helfen und etwas gegen das Insektensterben tun.“
Nachdem der Samen im Garten oder an sonstigen geeigneten Orten ausgesät wurde, können die leeren Kapseln in ein neben dem Automaten angebrachtes Rückgabegefäß geworfen werden. Die Kapseln werden anschließend in einer sozialtherapeutische Werkstatt neu befüllt, so dass kein Kunststoffabfall entsteht. Selbstverständlich ist in jeder Kapsel auch eine Pflanzanleitung enthalten. Das Saatgut reicht für etwa zwei Quadratmeter. Während für Honigbienenvölker eine solche Fläche eher bescheiden ist, kann sie für Wildbienen ein lebensrettender Trittstein bei der Nahrungssuche sein. Viele ihrer Arten sind sehr klein und können keine weiten Strecken fliegen. Die meist einzeln lebenden Wildbienen sind bei der Nahrung außerdem oft sehr wählerisch weshalb ihnen eine blühende Vielfalt das Leben retten kann.